Chronik

Die Schützengesellschaft der Stadt Zug ist ihrer Zweckbestimmung nach die Nachfolgerin der bis auf das Jahr 1507 urkundlich nachgewiesenen «Vereinigung der gemeinen Gesellen und Büchsenschützen der Stadt Zug».

1456 An das Freischiessen in Zürich wird auch Zug eingeladen.

1504 Am Zürcher Freischiessen ist der Zuger Petter Wiker (Wickart) im 7. Rang, 50 Gulden.

1507 Die Zuger Schützen schreiben an die Zürcher (Brief in deren Archiv), sie hätten das Fest von 1504 mitgemacht und freuten sich, bald wieder kommen zu dürfen.

1507 “Fründlich Gesellen Schiessen zu St.Wolfgang“ (Hünenberg). Einladung (im Berner Staatsarchiv), an Büchsenschützen von Lutzern, Ure, Schwitz und Zug, unterzeichnet vom Zuger Stadtschreiber Hans Müller.

1531 Kirchweihschiessen im Schützenhaus zu St. Niklaus in Zug (laut Tagebuch von Hptm. Schönbrunner.)

1609 Die Regierung von Zug schüttet an verschiedene Gesellschaften auf dem Lande Gaben aus.

1612 Gründung der Schützengesellschaft Risch, der ersten Vereinigung im Kanton Zug, die der Gesellschaft in der Stadt entsprechend organisiert ist.

1627 Die von der Regierung aufgestellten Bedingungen führen zu einem «Programm» und damit zur Erfüllung der obligatorischen Schiesspflicht.

Der Zuger Rath stellt am 29. Mai 1627 folgende «Ordonanz» auf: «Das Schiessen derer, so under das Landesfähnli aufgenommen sind, soll bei 5 Pfund Buss geboten werden, dass jeder dreimal des Sommers auf dem Schützenhaus schiesse.»

Eine andere hoheitliche Verordnung sagt: «Auf dem Schützenhaus soll man mit schiessen auf Pfingstmontag anfangen und soll man dahin trachten, dass man auf kriegerische Form schiesse mit Rollsteinen, langen Lunten und wie andere Gesellschaften auch haben.»

1637 Die 13 gemeinsamen Orte geben je 5 Kronen zur Anschaffung von Standesscheiben ins Schützenhaus von Zug.

1666 Der Rat von Zug empfiehlt die Armbrustschützen den Stadtschützen zur Ausbildung. Schiessplatz im Stadtgraben, ausserhalb Baarertor.

1679 Die Stadtschützen Zug spenden den Landvereinen Gaben für ihre Schiessübungen.

1680 Weisung vom 7. September: «Die Schützen sollen nicht mehr beim Licht schiessen und im Falle es geschehen und jemand dadurch Schaden widerfahren würde, sollen solche Schützen und die (-jenigen welche) schiessen, abzutragen schuldig sein.»

1686 Gemäss Inventarverzeichnis von 1686 hat die Gesellschaft: einen silbernen Sebastian, 12 silberne Becher, eine halbvergoldete Schale, sowie etwas Wirthsgeräte. Während am 9. Juni 1760 obiges Silberzeug mit weiteren Anschaffungen noch vorgefunden wurde, erscheint 1790 nur noch der St. Sebastian im Verzeichnis, weil 1769/70 einiges dem Magistrat für 300 Gulden verkauft wurde.

1706 Am 23. Juni wird in Zug die erste Schützengemeinde abgehalten, an welche vom Rathe dessen 2 Mitglieder Statthalter Brandenberg und Hptm. Muos verordnet waren. Die Schützen nehmen von jetzt an ihre Angelegenheiten selber in die Hand. Der Rat sendet nur noch eine Abordnung

1719 Es scheint, dass die Schützengemeinde von 1706 mit der «Renovierung ihrer Ordonanz» sich nicht allzu stark beeilt hat, denn M. G. H. (Meine gnädigen Herren) waren gezwungen, sich selbst ans Werk zu machen und so wurden denn neue Artikel «im Beisein etwelcher Schützen» gutgeheissen.

1736 Übereinkunft: «Die Stadt- und Amtsgab von 15 Gulden soll an der gewohnten St. Niklaus-Kirchweihe von der Bürgerschaft jährlich verschossen werden.»

1752 Am 28. Mai wird wegen Neuerbauung des Schützenhauses von den «Verordneten des Rathes und der Bürgerschaft» mit den Maurern ein Accord abgeschlossen.

1755 Das neue Schützenhaus ist fertig und kostete mit Zeigerhütte 3,872 Gl. 2 S, das von der Gemeinde gelieferte Holz und Sand nicht inbegriffen. Zu dem von der Stadt geschenkten Bauplatz erhält die Schützengesellschaft später noch den östlich vor dem Haus gelegenen grossen Garten von der Korporationsgemeinde Zug.

1773 wird erstmals von der Schützengemeinde in Gegenwart der Herren Deputierten des löbl. Kriegsrates mit dem Schützenmeister W. D. Bossard ein Lehenvertrag für die Dauer von 15 Jahren abgeschlossen.

1880 erfolgt eine umfassende Umbaute, und südlich eine freie Gartenwirtschaft. 1908 wird die Liegenschaft für Fr. 50'000.- an die Einwohnergemeinde Zug verkauft. Im Februar 1949 beginnt der Abbruch des Schützenhauses, um der Turnhalle Schützenmatte Platz zu machen.

1765 Das Raths Protokoll enthält die «Ordnung gemeiner Gesellen Büchsenschützen der Stadt Zug, welche auf Zihlstatt, sowohl auf unserem, als unsern Vogteyen-Schützenhäusern, von Männiglichem solle gehalten werden» bestähtet vom löbl. Kriegs-Rath den 12. Tag Herbstmonat 1765.

Nicht nur die Gesellschaft gibt Schützenfeste, sondern sie überlässt dies auch, selbstverständlich mit Genehmigung des Rathes, einzelnen Mitgliedern.

1770 Ausschiesset: Der löbl. Kriegsrat sendet als Abgeordnete: Ammann und Pannerherr Kolin, Hauptmann Sidler, Kornherr Moos. Die Ordonnanz wird ergänzt: «Dass mit schwarzem aufgestutztem Schein- oder Strohhut solle erlaubt sein zu schiessen».

1773 Vervollkommnungen an Waffen und Einrichtungen. An Stelle von Füssi und Musketen treten die sog. Rollgewehre und Stutzen, an die Stelle der Steine und Lunten die in Modellen gegossenen Kugeln und Feuersteine, an die Stelle der Bretterscheiben und kurzen Distanzen die Scheibenstände mit Sicherheitsvorrichtungen für die Zeiger.

1786 am 2. Brachmonat «erneuert und bestätet die Kriegskanzley der Stadt Zug die Verordnung einer ehrenden Schützengesellschaft der Stadt Zug» (erstmalig erwähnt unter heutigem Namen).

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts hat die Gesellschaft noch zu verschiessen: den Lehenzins vom Schützenhaus, den jährlichen Zuschuss des Stadtrates, einen kleinen Zins vom Schützenkapital und die stipulierten Gaben einiger Pfrundinhaber.

Das Gesellschaftsprotokoll vom 1. Mai 1766-1808 berichtet:

«1796 und 1797 Schützengemeinden unter Aufsicht des löbl. Kriegsrates (Major und Ratsherr Letter, Schultheiss und Säckelmeister Keiser) und hat alles in syner alten Ordnung sein Verbleiben gehabt.»

1798 Die Schweiz wird Kriegsschauplatz fremder Heere. Die Waffen müssen den Platzkommandanten eingehändigt werden, von wo sie später «mehr mit Rost vergullt» als selbst in der wenig ruhmreichen Schlacht (!) bei Hägglingen wieder in die Hände der Ansprecher gelangten.

1800 Nachdem durch den Revolutionsausbruch unser Schützenhaus 2 Jahre verschlossen war, kann mit Erlaubnis des Bürger-Districts Keiser am 2. Juni 1800 der Anfang mit dem Zielschiessen wieder gemacht werden.

1801 bis 1805 und 1807 bis 1808 finden jeweils Anschiesset und Schützengemeinden statt.

1808 Am 8. Heumonat konstituiert sich in Zug eine zweite Gesellschaft unter dem Namen: Besondere Schützengesellschaft der Stadt Zug

1808 Die «Allgemeine Schützengesellschaft der Stadt Zug» ordnet nach der «Helvetik» ihre Satzungen neu durch die: «Schützenverordnung, welche auf dem Schützenhaus von jedermann befolgt und gehalten werden solle» und ist Eigentümerin der Schützenhaus-Liegenschaft.

1810 bis 1866 werden alljährlich Freischiessen durchgeführt. Am Freischiessen 1827 wird eine silberne Medaille geprägt und herausgegeben, die heute bedeutenden Wert besitzt.

1852 Die Gesellschaft gibt Fr. 600 an die Nationalsammlung zur Tilgung der Sonderbundschuld.

1858 feiert diese Gesellschaft ihr 50jähriges Jubiläum. Eine bezügliche Urkunde befindet sich im Gesellschaftsarchiv.

1867 Die Schützengemeinde befasst sich mit dem Antrag des Schützenrates für Verkauf der Schützenhausliegenschaft. Beschlossen wird: «Weitervermithung an den Meistbietenden.»

1867 Die «Besondere Schützengesellschaft der Stadt Zug» beschliesst am 1. Dezember die Übernahme des Eidgenössischen Schützenfestes 1869.

1863 hat sich die Gesellschaft in La Chaux de Fonds und 1865 in Schaffhausen für die Durchführung eines eidgenössischen Festes angemeldet. Das Zentralkomitee des eidg. Schützenvereins in Schwyz überträgt daraufhin das Fest der «Besondern Schützengesellschaft der Stadt Zug». Anschliessend wendet sich diese Gesellschaft an die «Allgemeine Schützengesellschaft der Stadt Zug» zur gemeinsamen Durchführung des grossen Anlasses.

1868 Die beiden Schützengesellschaften fusionieren. Am 17. Mai findet die Konstituierung der neuen Gesellschaft unter dem Namen: «Schützengesellschaft der Stadtgemeinde Zug» statt.

1869 Die neue «Schützengesellschaft der Stadtgemeinde Zug» führt das 24. Eidg. Schützenfest in Zug durch. OK Präsident: Landammann Merz. 130 Scheiben, Plansumme Fr. 600,000.-, Gabensatz Fr. 300,000.-, Ehrengaben Fr. 75,769.-, Munitionsverbrauch 600000 Patronen.

Die Schlussabrechnung weist einen Verlust von Fr. 3,061.10 auf.

1870 Auf die Abhaltung eines Ehr- und Freischiessens wird verzichtet, weil die hiesige Schützen-Kompagnie und das Auszüger-Bataillon aufgeboten werden und an die Grenze marschieren.

1873 Die Schützengemeinde vom 11. Mai beschliesst, das «Vorderladungs Gwehr» an den Schiessen nicht mehr zuzulassen.

1882 Gründung der Armbrustschützen-Gesellschaft Zug (Tochtersektion). 1996 an der Schützengemeinde in die Selbständigkeit entlassen.

1891 Gründung des Flobertschiessverein Zug, bestehend aus einer «Freien Vereinigung einiger Schützenfreunde».

1896 Die Gesellschaft verlegt die Schiessanlage, weil am Schützenplatz aberkannt, nach der Kollermühle.

Im Jahre 1950 wird auch diese Anlage wieder abgebrochen und die Stadtgemeinde Zug erstellt eine neue Schiessanlage mit 30 Scheiben.

1897 Gründung des Zuger Kantonal-Schützenverbandes, der 1901 mit einem Teil, 1912 mit allen Vereinen dem Schweiz. Schützenverein beigetreten ist.

1902 Übernahme des 1. Zuger Kantonal-Schützenfestes. Weitere «Kantonale» werden in den Jahren 1932 und 1952 von der Schützengesellschaft der Stadt Zug mit Erfolg durchgeführt.

1911 Die Gesellschaft beteiligt sich erfolgreich am Internationalen Gruppenwettkampf des «Tiro Gara Reale» in Rom (von 1500 Gruppen im 11. Rang der 1.Kat., 1. Klasse. Auszeichnung goldene Medaille).

1911 25. Oktober / 26. November: Gründung der Morgarten Kommission in Zug, durch unsere Gesellschaft, die das Protektorat über das Morgartenschiessen übernimmt.

1912 15. November 1. Historisches Morgartenschiessen (204 Schützen aus 9 kantonalen und 8 ausserkantonalen Sektionen).

1912 Bau der 50m Schiessanlage beim Guggital. Umbenennung des Vereins in «Pistolen- und Flobertschiessverein Zug».

1918 erbaut die Einwohnergemeinde Zug im Koller eine neue Schiessanlage, unter Einbezug unserer Anlage.

1939 Verlegung der 50m Anlage vom Guggital nach der Klosterweid.

1950 Eintritt des Vereins als «Pistolen-Sektion» in die Schützengesellschaft der Stadt Zug.

1959 Abbruch der 50m Anlage Klosterweid und Bau der 25 m, 50 m und 100 m Schiess-Anlage mit vollautomatischen Laufscheiben, im Koller, durch die Stadtgemeinde Zug.

1959 Gründung der Kleinkaliber-Sektion an der Schützengemeinde vom 13. März. Einführung des Sturmgewehr 57 auf 300m.

1960 Zug Stadt wird in Olten vielbejubelter Schweizer 300m Gruppenmeister vor Zürich Neumünster und Zürich Stadt.

1975 Einweihung des Schulhauses Herti mit dem Schiesskeller 10m Druckluft.

1982 Durchführung des 13. Zuger Kantonalschützenfestes in Zug.

1990 Einführung des Sturmgewehrs 90 auf 300m.

1997 Durchführung des 16. Zuger Kantonalschützenfestes in Zug. Dank einer grossartigen Organisation ein riesiger Erfolg.

2007 Feier zum 500 Jahr Jubiläum der Gründung der Schützengesellschaft der Stadt Zug mit einem Schützenfest Gewehr 300m und Pistole 25/50m.

2012 Die Basler Feldschützen sind mit ihrem jährlichen Winterausmarsch zu Gast bei der Schützengesellschaft der Stadt Zug. Durchführung des Wettbewerbs 300m Gewehr und 25m Pistole im Choller durch die Stadtschützen Zug.

2013 Fusion der Kleinkalibersektionen von Zug Stadt und Zug Militär zu den Sportschützen Zug.

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